Wildbienennistwand aus Lehm
Auf unserem Gelände stehen uns einige Freiflächen zur Verfügung, die wir unter anderem auch für den Erhalt der Artenvielfalt nutzen. Dazu besteht bereits ein Kräutergarten als Nahrungsangebot für Insekten. Leider sind viele Arten durch menschliche Eingriffe gefährdet. Die heutige Landwirtschaft, mit der Vereinheitlichung von Flächen ist der Hauptgrund dafür. Nistplätze, Baumaterial und vielfältige Blütenangebote werden durch die Veränderung der Natur durch Landwirtschaft und Verstädterung seltener. Da besonders viele Arten von Wildbienen in selten gewordenen Steilhängen und freien Erdstellen nisten, soll mit dieser Lehmnistwand ein Ersatz geschaffen werden, um Populationen von Wildbienen zu unterstützen. Die Wildbienennistwand stellt in Kombination mit Blütenangeboten unseres Kräutergartens einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität dar. Mehr als die Hälfte der Wildbienenarten sind nämlich bestandsgefährdet und benötigen Unterstützung.
Wofür genau wird die Lehmwand benötigt?
Wildbienen sind ebenso wie die Honigbiene wichtige Bestäuber für zahlreiche Pflanzenarten. Wir brauchen also Bienen für unsere eigene Ernährung! Im Gegensatz zu Honigbienen leben die meisten Wildbienenarten jedoch nicht in einer Gemeinschaft, sondern allein. Eine Ausnahme ist die Hummel, die auch zu den Wildbienen gehört und in Gemeinschaft lebt. Allein in Deutschland leben 585 verschiedene Wildbienenarten. Die Weibchen legen für ihre Larven Brutgänge an, in denen diese dann in getrennten Kammern heranwachsen. Eine solcher Brutgang ist links dargestellt. Die meisten Wildbienenarten, nämlich 300 Arten graben ihre Brutgänge in den Erdboden oder Steilwände aus Lehm. Dazu zählen Pelzbienen (Anthophora), Seidenbienen (Colletes), Maskenbienen (Hylaeus) und Schonsteinwespen (Odynerus). Ein wesentlich geringerer Anteil von 100 unterschiedlichen Arten nistet in hohlen Stängeln oder Holz. Wir haben uns für den Bau einer Lehmwand entschieden, da diese Maßnahme die meisten Wildbienenarten unterstützt.